Chinotto

Chinotto ist der Sammelbegriff für einige Sorten von Mutationen von Bitterorangen und Duftorangen. Beinahe geriet diese Zitrusfrucht in Vergessenheit. Doch man entdeckte ihre besonderen Vorzüge und heute werden Chinotto Zitrusfrüchte zur Erzeugung vieler Getränke verwendet.

Besonders an der ligurischen Küste in Italien wird in der Neuzeit vermehrt der Anbau der Chinotto Zitrusfrüchte betrieben.

Die Herkunft der Chinotto

Wie eine Vielzahl der heute bekannten Zitrusfrüchte hat auch die Chinotto ihren Ursprung in China.

Mit Handelsreisenden dürfte diese etwa im 16. Jahrhundert von Asien an die Küsten des Mittelmeers gelangt sein. Der Name im Französischen bezieht sich ganz stark auf diese Herkunft.

Chinotto Zitrusfrüchte werden im Französischen Chinois, also Chinesisch, genannt.

Das Aussehen der Chinotto

Die Chinotto besticht mit einer leuchtend orangen Farbe, die sich markant von der Farbe der Orangen und Mandarinen unterscheidet.

Auch sind diese Früchte kleiner als herkömmliche Bitterorangen. Sie gedeihen auf sehr langsam wachsenden Sträuchern. In vielen Anbaugebieten sind diese Zitrusbäumchen nur zwischen einem und zwei Meter hoch, können jedoch auch eine Größe von bis zu fünf Metern erreichen.

Die kleinen Blätter dieser Zitrus-Sträucher sind dunkelgrün und laufen an der Spitze lange und schmal zusammen.

Die Blüten dieser Zitrusbäume sind weiß, klein und duften sehr stark. Die Frucht weist eine dicke Schale und ein relativ trockenes Fruchtfleisch auf. Die Früchte sind rund und werden zwischen 2 cm und 6 cm groß.

Die Verwendung und der Geschmack der Zitrusfrucht Chinotto

Die Chinotto Zitrusfrucht kann nicht pur verspeist werden. Dazu ist sie einfach zu bitter. Dies ist weder im unreifen, noch im sonnengereiften Zustand möglich.

Dafür ist das Aroma dieser Früchte um so betörender. Wird die Chinotto kandiert, so ergibt dies eine aromatische Leckerei.

Auch viele Spirituosen und Liköre werden mit den Schalen und dem Fruchtfleisch der Chinotto aromatisiert. In den 1930-er Jahren erlebte die Chinotto Zitrusfrucht eine wahre Hochkonjunktur. Wegen politischer Differenzen suchte Italien nach einer Möglichkeit, dem aus Amerika kommenden Getränk Coca Cola Einhalt zu bieten. Es wurde eine aromatische Brause auf Basis der Chinotto Zitrusfrucht kreiert.

Dieses Getränk gelangte jedoch mit den 1960-er Jahren in Vergessenheit. In letzter Zeit aber erlebt dieses Getränk einen neuen Aufschwung, da in Italiens Bars ein Getränk namens Liguria Libre serviert wird. Diese Alternative zum südamerikanischen Cuba Libre wird mit Chinotto Limonade hergestellt.

Die Schale der Chinotto Zitrusfrüchte wird auch zum Verfeinern von Kuchen und Gebäck verwendet. Auch herzhafte Speisen werden gerne mit dem Abrieb der Chinotto gewürzt.

Sehr beliebt sind auch Marmeladen und Gelees, die aus diesen Zitrusfrüchten hergestellt werden. Reisende an die ligurische Küste nehmen diese besonderen Aufstriche gerne als Souvenir aus dem Urlaub mit.

Durch die herben, aber sehr aromatischen Bitterstoffe eignet sich die Chinotto Frucht sensationell zur Erzeugung von Aperitifs. Die Bitterstoffe regen den Appetit und auch die Verdauung an.

Gerne werden die Chinotto Bäumchen auch als Zierpflanzen eingesetzt. Sie können in Kübeln und Töpfen kultiviert werden.

Natürlich müssen diese Zitruspflanzen, die nicht frostsicher sind, überwintert werden. Sie können dunkel bei 2° Celsius bis 10° Celsius überwintert werden. Wer diese Bäumchen in warmen Wohnungen überwintern möchte, muss auf eine ausreichende Lichtquelle achten.