Bitterorange

Die Bitterorange trägt den weiteren Namen Pomeranze und ist auch unter den Begriffen Saure Orange oder Sevilla Orange bekannt. Es handelt sich bei dieser Zitrusfrucht um eine hybride Pflanze.

Einst durfte sie aus einer Kreuzung zwischen Pampelmuse und Mandarine entstanden sein. Ihren Ursprung fand die Bitterorange in China. Durch die Völkerwanderung gelangte die Pomeranze nach Indien. Von hier aus konnte sie sich im gesamten Orient ausbreiten.

Durch Seefahrer und Handelstreibende kam die Bitterorange zunächst nach Afrika, bevor sie im 11. Jahrhundert auch in Spanien und Italien ankam. Erst im 15. Jahrhundert konnte sich diese Zitrusfrucht im gesamten Europa verbreiten.

In Europa aber wurde sie rasch zur beliebten Pflanze, um adelige Höfe und Güter zu verschönern. Zu Hof war es sehr populär, sich mit exotischen und unüblichen Zitruspflanzen zu schmücken. Der betörend süße Duft der Bitterorange war dafür natürlich geradezu perfekt.

Optisches Erscheinungsbild der Bitterorange

Die Bitterorangensträucher oder -bäume sind kompakt und weisen eine starke Verzweigung auf. Sie werden zwischen 2 Meter und 5 Meter hoch und tragen ein dunkelgrün glänzendes Laub.

Die Blätter sind ähnlich der Kaffir Limette geflügelt und besitzen einen hohen Anteil an ätherischen Ölen. Zusätzlich weisen die Blätter kleine Öldrüsen auf, die zusätzlich den Duft verströmen.

Auch die etwa 2 cm bis 3 cm großen, weißen Blüten weisen einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen auf und duften verführerisch. Die Äste sind mit zahlreichen Dornen versehen. Dadurch wurde die Bitterorange rasch zu einer beliebten Heckenpflanze um Gärten vor Eindringlingen zu schützen. Das Laub wird im Spätherbst komplett abgeworfen. Dies ist der gravierendste Unterschied zu sämtlichen anderen Citrus Gewächsen.

Optisch ähnelt die Bitterorange selbst Mandarinen. Sie sind rund und leicht abgeflacht. Die Schale ist mitteldick und präsentiert sich mit einer grün bis gelb-orangen, fast zitronenähnlicher Farbe. In der Sonne reifen die Früchte und färben sich intensiv orange. Die Schale ist gut strukturiert und wirkt leicht runzelig.

Die Verwendung der Bitterorange

In erster Linie ist die Bitterorange in unseren Breitengraden eine beliebte Zierpflanze. Ihr Duft versprüht einen sommerlichen Flair und die Pflanze ist wunderbar dekorativ. Der Duft hält auch unerwünschte Schädlinge, vor allem Stechmücken und Moskitos fern.

Auch ist dieses Zitrusgewächs sehr robust und wurzelt stark.

Die Bitterorange wird kaum pur gegessen. Sie besitzt gleich der Zitronatzitrone ein dickes Mesokarp, welches jedoch auch sehr bitter ist. Wer sich dennoch wagt, der kann sich zum Beispiel Bitterorangensaft machen mit einer der hier empfohlenen Orangenpressen machen.

Um die Zitrusfrucht pur zu genießen, sollte sie geschält und die Haut entfernt werden, welche das Fruchtfleisch umgibt. Doch auch in diesem Fall ist die Bitterorange leicht herb und sehr sauer.

Die Bitterorange wird häufig zur Herstellung von Marmelade verwendet. Dazu wird aus der gesamten Frucht ein Gele eingekocht, welches später mit der aromatischen Schale versetzt wird.

Die getrocknete Schale aromatisiert diverse Tee-Mischungen und auch kandiert ist die Schale als fruchtig süßer Snack sehr beliebt.

Zum Backen wird die Bitterorange in Form von Orangeat verwendet. In England, der Hochburg des Adels, wurde die Bitterorange für spezielle Früchtebrote und Stollen verarbeitet. Die Schale dient auch zum Aromatisieren und Würzen vieler Speisen. Ob köstliches Gebäck, Torten und Kuchen oder Fisch, Fleisch, Saucen und Eintöpfe, die Bitterorange verleiht den Gerichten eine ganz spezielle und unverkennbare Note.

Auch zur Herstellung von Likören, Weinen und Sirup wird die Bitterorange gerne verwendet.

Sehr wichtig ist die Bitterorange auch zur Erzeugung des Neroli Öls. Hierfür werden die ätherischen Öle destilliert und kommen bei der Erzeugung von Parfum, Duftöl und Kosmetika zum Einsatz.

Das Besondere an Bitterorangen

Die Blüten der Bitterorange wurden bereits in frühester Zeit gegen Schlafstörungen und Nervosität eingenommen. Die Flavonoide und Bitterstoffe wirken angeblich als natürliches, mildes Beruhigungsmittel – und die Schale als natürliches Heilmittel gegen Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, Blähungen und Völlegefühl verwendet werden.

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