Zitrusfrüchte

Zitrusfrüchte

Alles was man über Zitrusfrüchte wissen musst

Wer an Zitrusfrüchte denkt, denkt in erster Linie mit Sicherheit ausschließlich an die wohl bekanntesten Vertreter unter ihnen. Nicht zuletzt wahrscheinlich, weil sie sowohl innerhalb als auch inzwischen außerhalb der Saison im hiesigen Lebensmitteleinzelhandel für jedermann erhältlich und somit auch alltäglich sind.

Hierzu zählen insbesondere Zitronen, Orangen, Mandarinen und Limetten. Dabei umfasst die Gruppe der Zitrusfrüchte allerdings einige mehr und kommt sogar auf bis zu 60 Arten, auf die wir später noch eingehen werden. Hauptsächlich lassen sich Zitrusfrüchte in allen tropischen und subtropischen Regionen finden. Angebaut werden diese regelrechten Vitaminbooster und Schutzschilde für das Immunsystem des für ihre Entwicklung und Reifung benötigten Klimas wegen in erster Linie im Mittelmeerraum. Ausgenommen hiervon sind natürlich speziell gezüchtete Ziersorten, die bei uns auf dem heimischen Balkon gepflegt werden. Inzwischen gibt es aber auch Arten, die Temperaturen bis minus 12 Grad Celsius problemlos vertragen und deshalb auch in den Herbst- und Wintermonaten Saison haben.

Die vielseitig einsetzbaren Früchte bestechen in erster Linie natürlich durch ihren hohen Vitamin C Gehalt und gelten vor allem in den kalten Wintermonaten als regelrechte Vitaminbomben, zur Vorbeugung von Erkältungen und zur Stärkung des meist temperatur- und witterungsbedingt geschwächten Immunsystems. In nicht seltenen Fällen leitet uns das Unterbewusstsein ganz automatisch an die bunte Obst- und Gemüsetheke im Supermarkt.

Aber auch in den Sommermonaten erfreuen sich Zitrusfrüchte insbesondere im Hinblick auf selbst gepresste Säfte oder erfrischende Saftschorlen als auch in Cocktails einer großen Beliebtheit.

Neben Säften und Konfitüren sind Zitrusfrüchte aber auch in der Küche vielseitig einsetzbar. Ganz gleich, ob in Suppen, deftigen Schmorgerichten oder in Salaten. Vor allem in Desserts werden Zitrusfrüchte gern als Hauptgeschmacksträger oder aber als Garnitur fürs Auge, das bekanntlich mitisst, verwendet.

Zitrusfrüchte Liste – welche Arten gibt es?

Wie eingangs schon erwähnt, zählen zu den Zitrusfrüchten knapp 60 Arten. HIer soll aber nur auf die Bekanntesten unter ihnen eingegangen werden, die vor allem auch für den Verzehr, zum Einkochen, zum Backen und Braten, zur Saftherstellung oder zur Herstellung ätherischer Öle geeignet sind. Hierzu zählen:

Orangen
Apfelsinen oder Orangen
– Bitterorangen oder Pomeranzen
Bergamotten

Mandarinen
– Mandarinen
Clementinen
– Satsumas

Pampelmusen
– Pampelmusen oder Pomelos
Grapefruits
Pomelos

Limetten
– Echte Limetten
– Gewöhnliche Limetten
Kaffernlimette / Kaffirlimette
– Rangpur-Limetten

Zitronen

Kumquats

Mandarinen

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Die Herkunft der uns bekannten kleinen Schwester der Orange wird im Nordosten Indiens oder im Südwesten Chinas vermutet. So ganz sicher ist man sich hier bei der Ursprungsbestimmung noch nicht. Insbesondere in China wird diese Zitrusfrucht aber schon nachweislich seit einigen Tausend Jahren kultiviert und ist ein wichtiger Bestandteil der dortigen Ernährung.

Gegessen wird die Mandarine bekanntermaßen geschält, oder besser: akribisch per Hand gepult. Ihr saftiges, zartes Fruchtfleisch besteht bei 100 Gramm etwa zu 85 bis 87 Gramm aus Wasser. Mit einem Brennwert von nur 46-50 kcal zählt die an Kalium (210 mg), Calcium (33 mg), Magnesium (11 mg) und Vitamin C (30 mg) reiche Frucht zu den kalorienarmen Naschereien im Winter wie auch im Sommer.

Kanadische Wissenschaftler haben zudem herausgefunden, dass Mandarinen zudem über den Inhaltsstoff Nobiletin verfügen, der die Fettverbrennung anregt und die Ansammlung von Fett in der Leber hemmt. Sie lässt sich also in allen Bereichen gewisssenhaft vernaschen. Der Verzehr dieser leckeren Frucht deckt zudem unseren täglichen Bedarf an Vitamin C zur Hälfte ab.

Geerntet werden Mandarinen überwiegend in den Herbstmonaten. Im klassischen Lebensmitteleinzelhandel sind sie in der Regel ab Oktober und bis in den Januar hinein verfügbar. Unterjährig muss auf Mandarinen dabei aber nicht verzichtet werden, denn als Dosenware sind sie praktisch immer verfügbar und schmücken somit auch zu jeder Jahreszeit den bekannten Mandarinenkuchen.

Zu den wohl bekanntesten Mandarinenarten zählen vor allem die sehr aromatischen, tief orangefarbenen Clementinen und die aus dem südjapanischen Raum stammenden Satsumas, die im Vergleich zur Clementine geschmacklich nicht ganz so intensiv, aber dennoch reich an Vitaminen und ebenfalls sehr lecker sind. Im Gegensatz zur Clementine ist die Satsuma fast kernlos und weniger sauer. Gegenüber den kommerziell bedeutenden Zitrusfrüchten hat die sich bis ins Jahr 1429 zurückverfolgende Satsuma die mit Abstand größte Toleranz hinsichtlich der Außentemperaturen.

Die Clementine ist im Übrigen eine Hybride zwischen Mandarine und Pomeranze und im Mittelmeerraum entstanden. Ähnlich der Satsuma ist auch die Clementine recht kältetolerant und wird sogar in Frankreich angebaut.

Orangen

frisch gepresster Orangensaft in rustikalem Ambiente
Die wohl allseits bekannte Orange (auch Apfelsine genannt) gibt es inzwischen in einer großen Sortenvielfalt, was teils ein wenig an die verschiedenen Apfelsorten erinnern mag.

Bekannt ist diese ursprünglich aus dem chinesischen oder südostasiatischen Raum stammende saftreiche Frucht vor allem durch ihr fruchtiges, intensives Aroma. Die Orange geht übrigens aus einer Kreuzung zwischen Mandarine und Pampelmuse hervor.

Die im Vergleich zu anderen Zitrusfrüchten recht große und verhältnismäßig schwere Orange hat in der Regel eine recht feinporige Schale, unter der sich ein hoher Anteil an Vitamin C versteckt. 100 Gramm dieser köstlichen Frucht zählen etwa 47 kcal und unterscheiden sich in diesem Punkt kaum zur verwandten Mandarine. Zudem ist sie mit etwa 10 Gramm und somit 10 % recht reich an Magnesium.

Die vorwiegend zur Saftherstellung oder für den vitaminreichen Snack zwischendurch geeignete Orange gibt es übrigens auch als kernlose Variante. Die sogenannte Navel-Orange eignet sich dadurch hervorragend als Ausgangsfrucht zum Pressen frischer Orangensäfte und steht ihrer kernigen Schwester in puncto Geschmack garantiert in nichts nach. Ganz im Gegenteil. Die Navel-Orange schmeckt oft wesentlich intensiver.

Die Bitterorange oder Pomeranze, auch als „Sevilla-Orange“ und „Saure Orange“ bekannte Zitrusfrucht bürgerte sich bereits im Mittelalter über verschiedene Handelswege in Europa ein. Erste Erwähnungen der Frucht gehen auf das 10. Jahrhundert zurück. Sie galt damals wie heute im reifen Zustand wesentlich kräftiger in der Farbe und unebener, faltiger im Bereich der Schale. Diese lässt sich wiederum relativ leicht von der Frucht lösen, dessen Fruchtfleisch relativ sauer im Geschmack ist.
Die weiße, oftmals sehr fasrige Schicht zwischen Schale und Fruchtfleisch schmeckt zudem recht bitter und ist für den Verzehr nicht unbedingt vorgesehen.

Bitterorangen sind vor allem durch ihre äußere Fruchtschale bekannt, die zu Orangeat verarbeitet wird. Von ihrer Schale getrennt wird die Pomeranze auch für die Herstellung von Orangenmarmelade bevorzugt.
Schalen und Saft der Bitterorange, beziehungsweise der Pomeranze werden – man mag es kaum glauben – zur Herstellung des Kultlikörs Curaçao verwendet.
Auch im Bereich der Parfümerie und insbesondere im immer bekannter werdenden Sektor der Naturkosmetik liefert die Pomeranze wichtige Duftbausteine.

Ebenso lässt sich auch die Bergamotte verstärkt in diesen angesprochenen Bereichen finden. Die nicht vorwiegend als Obst gehandelte Zitrusfrucht liefert vor allem wichtige ätherische Öle.
Das deshalb als „grünes Gold“ bekannte Bergamottöl hat sich stark im Bereich der Parfümerie und auch in der Naturkosmetik als dominante Kopfnote etabliert.
Die hybride Frucht wurde erstmals in der Mitte des 17. Jahrhunderts beschrieben und fühlt sich vorwiegend in Afrika, Italien, Kalifornien und Südeuropa heimisch.
In der Hautpflege gilt ihr Öl als anregend, antiseptisch und entgiftend.
Ebenso fördert es die Wundheilung auf natürliche und schonende Weise. In Deodorantien wird die Bergamotte zudem zur Neutralisation von Gerüchen eingesetzt. Frischgebackene Mütter wissen das Bergamotteöl zudem für die begleitende Behandlung von Schwangerschaftsstreifen zu schätzen.
Dem wohlriechenden, ätherischen Öl wird in der Aromatherapie eine ebenfalls wichtige Rolle beigemessen.
Die Bergamotte soll depressionsmildernd, stimmungsaufhellend und Stress abbauend wirken und wird somit zur regelrechten Allrounder-Frucht in der natürlichen Pflege.
Im Sommer kann Bergamottöl übrigens ein praktischer Helfer gegen lästige Insekten sein. Zwar werden flüchtigere Aromastoffe wie Lavendel oder Citronella als effizienter gehandelt, die Bergamotte ist hier aber insbesondere durch ihren eher fruchtigen Geruch gegenüber dem schweren, blumigen Lavendel eine Alternative für Menschen mit entsprechend fruchtigen Duftvorlieben.

Pampelmusen

Pampelmuse
Als mit Abstand größte Zitrusfrucht gilt bisher ungeschlagen die Pampelmuse. Im lateinischen wird sie deshalb auch „Citrus maxima“ (größte Zitrone) genannt. Wie schon beschrieben, sind viele Zitrusfrüchte aus einer Kreuzung mit der Pampelmuse hervorgegangen.
Aus der Kreuzung von Pampelmuse und Mandarine war einst die Orange entstanden.
Durch Rückkreuzung von Pampelmuse und Orange erblickte die Grapefruit das Licht der Welt. Diese wiederum kreuzte man ebenfalls wieder mit der Pampelmuse und erhielt hierdurch die Pomelo. Ziemlich kompliziert.

Kommen wir deshalb zurück zum Wesentlichen. Als „Citrus maxima“ bringt es die Pampelmuse auf der Waage auf bis zu stolze 6 Kilogramm Gewicht. Die ursprünglich im niederländischen bezeichnete „pompelmoes“ oder „pampelmoes“ ist erst im 18. Jahrhundert als Pampelmuse in den deutschen Wortschatz übernommen worden. In den Niederlanden lässt sich diese im Vergleich zu anderen Zitrusfrüchten gewaltige Frucht seit 1648 nachweisen.

Im deutschen Wortschatz inzwischen fest verankert wird rein umgangssprachlich in den meisten Fällen zwischen „Pampelmuse“ und „Grapefruit“ unterschieden. Im Handel bekannt und am meisten verbreitet ist der englische Begriff Grapefruit.

Im Sprachgebrauch der jüngeren Generationen ist die Pampelmuse kaum noch bekannt. Im englischen Sprachraum wiederum wird die Pampelmuse nicht als Grapefruit, sondern als Pomela bezeichnet. Man merkt: mit der Pampelmuse ist es gar nicht so einfach, denn die im deutschen Lebensmitteleinzelhandel gelistete Pomelo ist lediglich eine Kreuzung aus Pampelmuse und Grapefruit.

Die vor allem in der Literatur als „Paradiesapfel“ oder „Adamsapfel“ bekannte Pampelmuse fällt in erster Linie durch ihre leuchtend gelbe Schale auf. Je heller die Schale und die Frucht, desto herber und bitterer ist sie meist auch im Geschmack. Die Farbe ist hier also ein wichtiger Indikator für den geschmacklichen Säuregrad dieser schwergewichtigen Zitrusfrucht.

Pampelmusen eignen sich hervorragend zur Herstellung von Pampelmusensaft / Grapefruitsaft oder auch einfach nur zum Auslöffeln. Bei 6 Kilogramm schweren Exemplaren bietet sich dann aber eher das kameradschaftliche Löffeln in der Gruppe an.

Pampelmuse, Pomelo und Grapefruit gemein ist ihr ebenfalls zu den oben beschriebenen Zitrusfrüchten hoher Anteil an Vitamin C bei gleichzeitig geringem Kaloriengehalt. Charakteristisch ist für alle drei Genannten ihr bitterer Geschmack.

Limetten

limetten
Die vorwiegend als Limette oder auch kleine Limone bekannte Zitrusfrucht ist vor allem für eines bekannt: den Caipirinha. In heißen Sommermonaten oder ganzjährig in der Cocktailbar zählt der Caipirinha zu den Top-Mixgetränken.
Doch auch in Cocktails wie dem Mojito, dem Daiquiri, in Margaritas, Cuba Libre oder dem hippen Cosmopolitan findet sich die überwiegend zu Saft verarbeitete Frucht wieder. Um den Saft aus der kleinen Zitrusfrucht zu erhalten, verwendet man am besten eine Limettenpresse.

In der Karibik wie auch den Vereinigten Staaten finden sich Limetten seit je her in diversen Rezeptbüchern. Im europäischen Raum wurden Frucht wie auch Saft erst in den 1990er Jahren nachhaltig für sich entdeckt, was nicht zuletzt der ganzjährigen Verfügbarkeit und somit auch der Erschwinglichkeit geschuldet war.

Bekannt sind die ebenfalls an Vitamin C sehr reichen Früchte vor allem in der mexikanischen und südostasiatischen Küche. Wer sich durch die limettenhaltigen Cocktails liest, erkennt hier unschwer den eher mexikanischen Ursprung der Verwertung.

Die meist grünen bis gelben Früchte schmecken ähnlich sauer wie die Zitrone, verfügen aber im Vergleich zu dieser über eine deutlich würzigere Note. Dennoch ist die Limette aufgrund ihrer engen Verwandtschaft als „kleine Schwester“ der Zitrone zu bezeichnen.
Darüber hinaus sind Limetten – übrigens auch Limonen genannt – wesentlich kälteempfindlicher als Zitronen, weshalb sie hauptsächlich im tropischen Klima gedeihen.
Dafür punkten sie aber in ihrer Effizienz, denn aus einer Limette lässt sich beinahe doppelt so viel Saft pressen wie aus einer Zitrone.

Im Hinblick auf ihren Vitamin C Gehalt steht die Limette wiederum im Schatten ihrer kleinen Schwester. Die mit nur 39 kcal je 100 Gramm kalorienarme Zitrusfrucht kommt dennoch auf satte 29,1 mg Vitamin C.

Ähnlich wie die Bergamotte hat auch die Limette an Bedeutung im Bereich der ätherischen Öle gewonnen. In der Naturkosmetik wird das Limettenextrakt gern für die Herstellung erfrischender Sommerduschen und Lotions verwendet.

Die wohl bekannteste Limettensorte ist die „Gewöhnliche Limette“. Ebenso ist sie aber auch als „Persische Limette“ oder „Tahiti-Limette“ bekannt. Die „Echte Limette“ hingegen ist kleiner als die „Gewöhnliche Limette“ und wird ihrer Herkunft wegen auch „Mexikanische Limette“ genannt.

Die Kaffernlimette, auch als „Kaffir-Limette“ oder „Mauritius-Papeda“ bezeichnet stammt aus den tropischen Regionen Asiens. Anders als die echte und auch die gewöhnliche Limette hat die Kaffernlimette einen geringeren Saftanteil, weshalb sie bei der Herstellung von Erfrischungsgetränken eine eher untergeordnete Rolle spielt. Hier punkten ganz klar die Mexikaner.

Die eher weniger bekannte Rangpur- oder Mandarinen-Limette ist allem Anschein nach ein Hybride, der aus einer eher zufälligen Kreuzung aus Mandarine und Zitrone zurückgehen soll.
Es wird vermutet, dass sie aus der indonesischen Region Rangpur stammt. In diesem Zusammenhang steht auch die Namensgebung der eher im indo-malischen Raum als Zitronenersatz gehandelten Frucht.

Zitronen

Zitronensaft
Die Zitrone ist wohl die mit Abstand bekannteste aller Zitrusfrüchte und geht auf eine Kreuzung der Bitterorange und der Zitronatzitrone zurück.

Die in der Regel faustgroßen und auch als Limone bezeichneten Früchte sind vor allem durch eines bekannt: durch ihren recht sauren und durchdringenden Geschmack. Der Anteil an Zitronensäure im Fruchtfleisch ist mit 3,5 bis 8 % recht hoch.

Ebenfalls bestechen Zitronen durch einen hohen Anteil an Vitamin C und eine positive Energiebilanz von 35 – 56 kcal je 100 Gramm Frucht.
Zitronen stammen aus unterschiedlichen Anbaugebieten und sind daher in einer großen Sortenvielfalt erhältlich.

Besonders saftreiche Zitronen sind anhand ihrer dünnen Schale erkennbar. Dünnschalige Zitrusfrüchte liefern in der Regel (siehe auch Limette) mehr Saft als dickschalige Früchte. Auch Zitronen sind im Bereich ätherischer Öle sehr beliebt und vor allem hierdurch sehr aromatisch und wohlriechend.

Viele Menschen assoziieren im Bereich der Zitrone hinsichtlich der Herkunft Länder wie Italien oder Spanien. Zwar werden sie mittlerweile auch hier im großen Stil angebaut, ihre ursprüngliche Heimat liegt aber in Westasien, Vorderindien und China.

Sauer macht nicht nur bekanntermaßen lustig, im Bereich der Zitrone macht sauer auch gesund. Die sehr vitaminreiche Frucht enthält auf 100 g etwa 50 mg Vitamin C und deckt etwa die Hälfte unseres Tagesbedarfes.

Zugleich stärkt sie unser Immunsystem, hilft dabei Erkältungen abzuschwächen oder ihnen vorzubeugen. Insbesondere beim ersten Anflug von Husten, Schnupfen und Co. gilt die heiße Zitrone als Wundermittel.

Weitere, ihr zugeschriebene Eigenschaften sind ihre antibakterielle Wirkung und die Bildung von Kollagen im Körper.

Im Nahrungsmittelbereich begegnet uns die Zitrone in vielerlei Hinsicht. Ganz gleich, ob bei Fisch- oder Fleischgerichten, bei Geflügel oder Meeresfrüchten, im Bereich süßer und herzhafter Speisen, die Zitrone ist beinahe überall ganz vorn mit dabei.

Ein winziger Spritzer Zitronensaft kann so manches Gericht abrunden. Nicht zuletzt auch beim Backen steht die dünnschalige Frucht hoch im Kurs. Insbesondere ihre geriebe Schale gilt als wichtige Zutat bei Plätzchen- und Kuchenteigen wie auch bei Tortenfüllungen.

Reine Zitronenrezepte finden sich zudem zuhauf im Netz und nicht zuletzt auch in diversen Koch- wie auch Backbüchern. Ihr intensives Aroma macht die Zitrone zum Allrounder in der Küche oder der Backstube und lässt sie kaum noch aus ihnen wegdenken.

Kumquats

Kumquats
Kumquats, auch Zwergorangen oder Zwergpomeranzen genannt, sind ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammende Zitrusfrüchte, die in der Regel lediglich zwischen 12 und 15 Gramm wiegen und den Eindruck erwecken, als handele es sich hier um eine Kleingröße der Orange.

Der als mediterrane und recht robuste Zierpflanze in Europa beliebte Zwergorangenbaum für Balkon oder Terrasse ist meist nichts anderes, als ein Lieferant der vitaminreichen Kumquat.
Sie sieht nicht nur toll aus, sie lässt sich zudem auch bedenkenlos verzehren.

Im Vergleich zur großen Schwester, der Orange, hat sie zwar einen weitaus geringeren Saftanteil, dafür braucht man die – meist bittere – Kleingröße nicht zu schälen. Richtig gelesen. Die Kumquat wird samt Schale verzehrt.
Anders als bei anderen Früchten wird die Schale der Kumquats als besonders süß und aromatisch beschrieben.

Ihr im Vergleich zu den bereits genannten Zitrusfrüchten enthaltener Vitamin C Anteil auf 100 Gramm Frucht ist dabei eher dürftig. Die kleine Kumquat kommt hier auf lediglich nur 35 mg.
Als Vitaminbooster im kalten Winter eignet sie sich daher eher weniger. Dafür taugt die Zwergorange jederzeit als essbare Beilage für Süßspeisen, Torten, Eis oder Cocktails und wird schnell zur attraktiven wie aufmerksamkeitsstarken Deko am gedeckten Tisch.

Dürfen Zitrusfrüchte auf den Kompost?

Dass Zitrusfrüchte nichts auf dem Kompost zu suchen haben, ist ein Irrglaube, der sich hartnäckig hält.

Selbstverständlich können Zitrusfrüchte oder lediglich ihre Schalen kompostiert werden. Sie brauchen in der Regel nur länger als andere organische Materialien, um sich restlos zu zersetzen. Leichte Schimmelbeläge auf der Schale sind übrigens ein Indiz dafür, wie stark die Frucht mit Spritzmitteln behandelt wurde.

Beim Kompostiervorgang selbst spielen Wachs und Schadstoffe auf der Schale aber keine Rolle. Hitze und Bakterien neutralisieren sie insoweit, dass sie nach dem Zersetzungsprozess so gut wie gar nicht mehr nachweisbar sind. Wer biozertifizierte Ware kauft, muss sich hierüber ohnehin keine Gedanken machen.

Wie bewahre ich Zitrusfrüchte richtig auf?

Die meisten der im Artikel genannten Zitrusfrüchte haben eine recht dicke Schale, die durch Konservierungsmittel oder gar Wachs einem zusätzlichen, temporären Schutz unterliegt.

In der Regel reifen Zitronen, Orangen, Pampelmusen und Co. nach der Ernte nicht nach und sollten daher im vollreifen Zustand geerntet werden. Aufgrund der dicken Schale erwecken Zitrusfrüchte den Eindruck, als seien sie robuster und widerstandsfähiger als anderes Obst. Dem ist aber nicht so.
Zitronen, Limetten, Grapefruits und Pampelmusen sollten definitiv nicht im Kühlschrank oder der Kühlkammer gelagert werden.

Bei zu kalter Lagerung können die temperaturempfindlichen Früchte sogar an Aroma verlieren. Eine Lagerung bei zu hohen Temperaturen hingegen lassen sie schnell austrocknen. Hier gilt es also das gesunde Mittelmaß zu finden. Und das kann schon eine kühle Speisekammer sein.

Wem diese Möglichkeiten verwehrt sind, der ist gut beraten, nur so viel Obst zu kaufen, wie er lagern und innerhalb angemessener Zeit verzehren oder verarbeiten kann. Weiterhin sollten Zitrusfrüchte von anderem Obst getrennt gelagert werden.

Orangen und Mandarinen hingegen können bedenkenlos im Obstfach des Kühlschranks gelagert werden. Aber auch hierüber wird sich fleißig im Netz gestritten. Versucht macht klug.

Sind Zitrusfrüchte basisch oder sauer?

Zitrusfrüchte enthalten – wie im Übrigen alle Früchte – organische Säuren.
Diese werden in der Atmungskette des Menschen verstoffwechselt, wodurch Energie gewonnen während das entstehende CO2 ausgeatmet wird.

Basische Mineralstoffe wie beispielsweise Kalium oder Magnesium gelangen somit in den Blutkreislauf. Zitrusfrüchte zählen somit überwiegend zu den basischen Lebensmitteln, auch wenn sie in vielen Fällen durch ihren sauren Geschmack etwas anderes vermuten lassen.

Zitronen zählen übrigens zu den wahrscheinlich stärksten alkalisierenden Nahrungsmitteln. Sie schützen uns nicht nur vor Übersäuerung, sie versorgen zudem die Leber mit Energie und entgiften sie zugleich. Wir haben zur basischen Wirkung von Zitronen einen separaten Artikel verfasst.

Wann sind Zitrusfrüchte in der Saison?

Auch wenn die meisten Zitrusfrüchte inzwischen ganzjährig für uns im Lebensmitteleinzelhandel verfügbar sind, so unterliegen sie unterschiedlichen Erntezeiten, haben also unterschiedliche Saison.

Orangen, Clementinen, Zitronen und Kumquats beispielsweise haben überwiegend im Herbst und im Winter Saison.
Limetten hingegen wachsen in ihren tropischen Anbaugebieten ganzjährig und sind tatsächlich aufgrund optimierter und weltweit erschlossener Transportwege ganzjährig verfügbar.

Gleiches gilt auch für die Grapefruit, die ihre Hauptsaison von April bis Oktober hat.
Auch die Mandarine ist beinahe ganzjährig zu haben, hat aber wie die Grapefruit auch eine Hauptsaison, die in der Regel zwischen November und Februar liegt und erklärt, warum sie gerade zum Spätherbst hin Einzug in die Obstheken der Supermärkte nimmt.
Die Pomeranze wiederum beschränkt ihre Saison auf Januar und Februar.

Dünnschalige Zitrusfrüchte

Viele erinnert die Frage nach dünnschaligen Zitrusfrüchten sicherlich an Kreuzworträtsel.

In den meisten fällen passt dann nur die Limette in den vorgefertigten Antwortkasten. Doch neben der Limette gibt es auch dünnschalige Zitronen, die ebenso wie die Limetten mehr Saft in sich tragen als dickschalige Früchte.

Die Saftausbeute erhöht sich übrigens sowohl bei Zitronen als auch bei Limetten, indem man die Früchte vor dem Pressvorgang kurz in ein warmes Wasserbad gibt, oder sie per Hand bei leichter Druckausübung auf der Küchenarbeitsfläche etwas hin- und herrollt.

Dünnschalige Zitrusfrüchte werden zudem auch saftiger, wenn sie bei Raumtemperatur gelagert werden. Die Lagerung im Kühlschrank geht wie schon beschrieben zulasten des Aromas.

Allergie auf Zitrusfrüchte

Kaum zu glauben, dass die vitaminreichen Früchte auch zu Allergien führen können. Ursache der allergischen Reaktionen sind Inhaltsstoffe wie Histamin oder biogene Amine, die zu mitunter heftigen Juckreizen führen können.

Auch Schwellungen von Mund- oder Rachenraum sind typische Symptome einer Unverträglichkeit. Therapieren lassen sich Nahrungsmittelunverträglichkeiten leider nur durch gezieltes Meiden.

Wer beim Verzehr von Zitrusfrüchten also zu allergischen Reaktionen neigt oder bei wem eine Unverträglichkeit ärztlich attestiert wurde, sollte – so schwer es auch fallen mag – einen großen Bogen um die Früchte machen und die Inhaltsstoffangaben beim zukünftigen Einkauf genau studieren. Mehr Informationen zu den Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten findest du in unserem Artikel über die Zitrusallergie.

Der tägliche Bedarf an wichtigem Vitamin C und weiteren Nährstoffen lässt sich übrigens problemlos über andere Lebensmittel decken.

So gesund sind Zitrusfrüchte

Zusammengefasst lassen sich Zitrusfrüchte in die Kategorie der vitaminreichen und kalorienarmen Lebensmittel einordnen.
Sie stärken unser Immunsystem, sind ein idealer Snack für zwischendurch und in einer Vielzahl von Lebensmitteln und Mixgetränken wie auch in zertifizierter Naturkosmetik enthalten.

Ihre ätherischen Öle finden zudem Verwendung in der Medizin wie auch im Bereich der Parfümerie. Inzwischen ist der Toplieferant von Vitamin C beinahe ganzjährig für uns verfügbar und vor allem in der Ernährung wichtig, da durch den Verzehr die Aufnahme des blutbildenden Mineralstoffes Eisen gefördert wird.

Ebenso unabdingbar sind Zitrusfrüchte als Folsäurelieferant. Das für eine im Mutterleib gesunde Entwicklung essenzielle Vitamin B schützt den Nachwuchs vor Neuralrohrdefekten wie etwa dem „offenen Rücken“.

Der ebenfalls in Zitrusfrüchten enthaltene Ballaststoff Pektin reguliert zudem den Appetit und unterstützt die Darmtätigkeit. Darüber hinaus trägt es auf natürliche Weise zur Senkung des Cholesterinspiegels bei.

Zitrusfrüchte sind also nicht nur im Winter als leckerer Schutzschild und Vitamin C Lieferant zu favorisieren. Sie sollten aufgrund ihrer positiven Energiebilanz wie auch den Nähwerten ein dauerhafter Teil unseres Ernährungskonzeptes werden, sofern keine Unverträglickeiten bekannt sind.